Wissenswertes über Vorzelte
Die Anforderungen an ein Reisevorzelt und dessen Materialien sind sehr hoch. Alles soll robust, aber auch transportabel sein. Das Zelt soll dicht halten, andererseits trotzdem atmen. Das sind Aufgaben, die einen hohen Qualitätsstandard verlangen. Die Zellstoffe müssen sowohl reiß- als auch zugfest, waschbar und insgesamt pflegeleicht sein. Verwendet werden ausschließlich Kunstfasern. Bei Busvorzelten unterscheidet man zwischen drei Materialarten:
Polyester:
Polyester sind Polykondensate. Sie sind Kunststoffe, welche durch eine Veresterung (chemischen Reaktion) hergestellt werden. Dies geschieht durch das Verbinden von Alkohol mit einer organischen oder anorganischen Säure. Bei der chemischen Reaktion tritt Wasser aus, dadurch entsteht die wasserabweisende Funktion des Polyesters. Polyester ist eine synthetische Faser, die licht- und wetterecht, reißfest, UV-stabil und unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Bakterien ist. Aufgrund der Dichte kann sich jedoch Kondenswasser bilden.
Polyester Rip Stop:
Dieses Gewebe ist ein reißfestes, strapazierfähiges Polyester, welches im Vergleich zu Polyester eine verbesserte Reißfestigkeit hat. In regelmäßigen Abständen zieht sich ein kräftiger Faden durch das Gewebe und gibt wichtige Stabilität. Sollte das Material trotz seiner Festigkeit reißen, so findet der Riss an diesem Faden sein Ende und läuft nicht ungebremst weiter durch das Material. Das Gewebe nimmt kaum Wasser auf und verfügt aus diesem Grund auch bei Regen nur über eine geringe Dehnung.
Trailtex:
Trailtex (auch Airtex, Light-Tex, Ten Cate All Season) ist ein synthetisches Grundgewebe mit einer in der Regel einseitigen PU-Beschichtung in unterschiedlichen Stärken. Das Material ist lichtdurchlässig sowie wasserdicht. Es überzeugt gegenüber Polyester durch das geringe Gewicht. Zudem ist es leicht zu säubern. Trailtex ist bedingt wasserdampfdurchlässig. Ein Nachteil besteht darin, dass das Material längere Zeit zum Trocknen benötigt. Ebenso besteht die Möglichkeit der Kondenswasserbildung. Auch die geringe Dehnung des Materials ist zu beachten.
Begriffserklärung „Wassersäule“:
Die Wassersäule ist eine Maßeinheit, um die Wasserdichtigkeit anzugeben. Auf einer gespannten Fläche Stoff von 10 qcm wird in einem Rohr Wasser mit seinem Eigendruck auf das Material gegeben. Der Wert, bei dem das Wasser beginnt sich tröpfchenweise durch das Material zu drücken, wird als Wassersäule bezeichnet. Zelte gelten ab 1500 mm als wasserdicht, Zeltböden ab 2000 mm Wassersäule.
Befestigungsarten
Die Standardbefestigung erfolgt mittels Schleusenstab. Bei vorhandener Regenrinne wird der Schleusenstab in den Hohlsaum des Distanzstreifens eingeschoben, dann wir dieser in die Regenrinne eingelegt und mit Klemmschellen fixiert.
Abspannen mit Zeltleinen:
Mit wenigen Handgriffen kann das Busvorzelt an den Campingbus oder Van angebracht werden. Diese Variante ist nur für Fahrzeuge ohne Hubdach geeignet.
Klappsauger / Befestigungssaugnapf:
Diese eignen sich zur Befestigung des Schleusenstabes auch ohne Regenrinne oder Kederschiene. Durch Unterdruck wird der Saugnapf auf der trockenen und sauberen Fahrzeugwand befestigt. Der Schleusenstab wird in den Klappsauger geklemmt und kann genau fixiert werden. Der Befestigungssaugnapf funktioniert nach dem System des Klappsaugers, ist jedoch etwas schonender für den Lack des Fahrzeugs. Der Schleusenstab wird auf den Saugnapf gelegt.
Magnetadapter-Set:
Der Magnetadapter bietet nun eine noch schnellere Möglichkeit der Anbindung an das Fahrzeug. Dieser haftet an ebenen Blechdächern und wird mit Keder und Profilen mit dem Zelt verbunden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass sich ein Keder am Distanzstreifen befindet, um den Magnetstreifen einzuziehen.
Regenrinne:
Ist am Fahrzeug eine Regenrinne vorhanden, kann diese als Befestigungselement genutzt werden. Der Schleusenstab wird in die Regenrinne gelegt.
Zeltboden
Windzug, Feuchtigkeit und Insekten sind bei Campern unerwünscht, Ein Zeltboden schafft hier Abhilfe. Der Zeltboden verhinder nicht nur, dass von außen Feuchtigkeit oder Wasser in das Zeltinnere fließen kann, sondern bietet auch eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit, die bei Temperaturschwankungen an den Zeltwänden, überwiegend im Dachbereich kondensiert.